Schon seit einigen Jahren haben wir auf unseren Reisen mit gemieteten ausgerüsteten Offroadern immer wieder über ein eigenes Expeditionsmobil gesprochen. Die im südlichen und östlichen Afrika, Lateinamerika und Australien gemieteten Fahrzeuge waren meistens einigermaßen in Ordnung und auch durchaus passabel ausgerüstet, aber nie wirklich perfekt – und so hat uns immer wieder etwas gefehlt.
Die Corona-Zeit hat unsere Überlegungen ein wenig gebremst, aber als nach der Pandemie die erste „Abenteuer & Allrad“-Messe in Bad Kissingen wieder stattfand, war der Entschluss zur Anschaffung final gefällt, und wir haben uns auf der Messe verschiedene Ausstatter von Toyota Landcruisern angeschaut.
Die Frage nach dem Basismodell hat sich für uns nie gestellt, wir waren auf allen unseren Reisen der letzten 30 Jahre mit Toyotas (Landcruiser, Prado, Hilux) immer wieder sehr zufrieden und hatten nie gröbere Probleme, deren Ursprung nicht hinter dem Steuer lag. (zwei Aufhängung-Schäden in Bolivien und Kenia muss ich wohl auf meine Kappe nehmen….). Größere Basis-Fahrzeuge kamen für uns nie in Frage, da sie einerseits den Bewegungsradius einschränken (weniger Offroad-Tauglichkeit) und andererseits nicht container-tauglich sind. Für uns ist klar, dass wir nur im Container verschiffen wollen, um uns den Stress und das Diebstahl-Risiko einer RoRo-Verschiffung zu ersparen.
Das Auto der Wahl war also das „Buschtaxi“, auch der Ausstatter war mit Tom’s Fahrzeugtechnik schnell gefunden, und bei einem Besuch am Firmensitz in Markt Bibart (zwischen Nürnberg und Würzburg) haben wir dann im Oktober 2021 alles fixiert. Der WorldCruiser 2 war bestellt!
Besichtigen durften wir unser Buschtaxi auch gleich: ein von Tom importierter GRJ78 Neuwagen aus dem Oman, der bereits auf der nebligen Wiese auf seine neuen Besitzer wartete. Die Wahl zwischen Benzin und Diesel hatten wir (leider) nicht mehr – bei einem Neuwagen musste es ein Benziner sein, denn nur mehr dieser Motor kann in Deutschland an die europäischen Abgasnormen angepasst werden, was uns sehr wichtig war.
Die Standard-Ausstattung des Fahrzeugs und des Aufbaus haben wir bereits beim Fahrzeug-Kauf um zahlreiche Komponenten erweitert, um von Anfang an eine Ausstattung zu haben, die bei der Offroad-Technik keine Wünsche offenlässt und uns einen bequemen Reisealltag auf begrenztem Raum ermöglicht.
Es war schon ein sehr schönes Gefühl, als wir auf der Rückreise im Nebel am Bahnhof in Markt Bibart standen und es uns langsam klar wurde, dass wir jetzt tatsächlich den Grundstein zur Realisierung unseres Lebenstraums gelegt haben. Das „eigene“ Expeditionsmobil war plötzlich real!
Die Vorfreude war groß – und sie bekam jede Menge Zeit, sich weiter aufzubauen, denn es sollte bis in den Mai 2024 dauern, ehe wir unseren WorldCruiser endlich abholen konnten….
Wir wussten, dass unser Buschtaxi etwa ein Jahr auf der Wiese warten musste, bis es endlich in die Halle durfte (Tom hat eine lange Auftragsliste, die seither offenbar nicht kürzer geworden ist). Im Jänner 2023 war es endlich so weit und der „TOYOTA-Metzger“ (Zitat Tom) legte Hand an, um bis auf das Fahrerhaus alle Teile der Karosserie wegzuschneiden und Platz für die Kabine zu schaffen, die dann im Februar 2023 auch schon aufgebaut wurde.
Dann war jedoch erst mal wieder länger Pause, denn die Lackierung entpuppte sich als Herausforderung. Tom macht alles in der eigenen Werkstatt, nur die Lackierung lohnt sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht natürlich nicht, also ist man auf externe Anbieter angewiesen, die unter dem in Deutschland allgegenwärtigen Fachkräfte-Mangel leiden und sich um kleine Lackieraufträge auch nicht unbedingt reißen dürften. Wir waren sehr froh, als unser WorldCruiser inklusive Kabine im September 2023 endlich fertig lackiert wieder in der Halle in Markt Bibart stand und wir anrücken konnten, um die letzten Ausstattungsdetails und vor allem die Innenfarben zu besprechen. Sehr hilfreich waren dabei Tanja und Cello, die mit Ihrem „Mojito“ (auch ein WorldCruiser2) seit Jahren um die Welt fahren und gerade zur Generalüberholung in Markt Bibart waren. Wir sind ein paar Stunden in Tom’s „Bunker“ zusammen gesessen und bekamen extrem wichtige Tipps und Tricks für Ausstattung und Leben im WorldCruiser!
Am 6.Mai 2024 dann der ersehnte Tag: wir durften unseren WorldCruiser endlich zu uns holen! Was für ein Gefühl, zum ersten Mal den 4-Liter Benziner zu starten und dann endlich vom Hof in die Welt hinaus zu rollen! Erst nach einigen Kilometern im wurde uns so richtig klar, dass wir jetzt im fränkischen Nieselregen in jenem Auto saßen, mit dem wir in den nächsten 25 Jahren die Welt erkunden wollen. Der Dauergrinser war über Hunderte Kilometer einfach nicht wegzubringen!
Unser Expeditionsmobil – Kauf und Ausbau
Endlich erfüllen wir uns einen Lebenstraum und kaufen unser eigenes Expeditionsmobil. Ein Abenteuer beginnt!
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