Tiere finden in Afrika


Wie finden wir in Afrika Tiere?


Afrika hat großartige Landschaften und hoch interessante Kulturen, aber die meisten Reisenden besuchen den Kontinent doch wegen seiner Tiere. Man findet sie natürlich am leichtesten bei einem organisierten Gamedrive mit einem erfahrenen Ranger. In den meisten Fällen wird man als Overlander aber das eigene Auto auch für Game Drives (Pirschfahrten) benutzen und muss sein Glück daher selbst versuchen. Es ist verlockend, viele Kilometer zu machen, um möglichst viel zu sehen, oft kann es aber von Vorteil sein, einfach gemütlich an einem Wasserloch abzuwarten, was kommt. Wenn man fährt, sollte man in der Früh möglichst früh dran sein, denn dann kann man sehr oft Spuren von Hufen, Pfoten oder Tatzen in der Fahrspur sehen, bevor sie von anderen. Reifen gelöscht wurden.
Wir machen das schon viele Jahre und sind relativ erfolgreich. Da wir oft gefragt werden, wo/wie wir welche Tiere finden, fassen wir euch unsere Erfahrungen für das erfolgreiche Aufspüren einiger oft gesuchter Tierarten zusammen und geben ein paar Tipps zu Verhaltensweisen.

Antilopen

Viele der häufig vorkommenden Arten kann man gar nicht übersehen, denn es gibt sie massenhaft. Die Graser (z.B. Impalas, in Zambia Pukus, in südlicheren Gebieten Springböcke) findet man im Busch und im offenen Grasland beim Weiden. Kleinere Arten wie Duiker oder DikDiks meist im dichteren Busch. Viele Blätterfresser sind im Busch zu finden (z.B. Kudus, Nialas, Buschbock), oft haben diese Arten ein quergestreiftes Fell wegen der besseren Tarnung. Oryx (Spießböcke) findet man mehr in trockeneren Gebieten, oft sogar in Wüsten, da sie wenig Wasser brauchen.
Grundsätzlich erkennt man schon am Zustand des Busches (Fraßhöhe) und der Grasflächen, welche Antilopen gerade in der Gegend sind.

Zebra / Gnu

Massentiere der großen Ebenen, oft gemeinsam unterwegs, da die Gnus nicht besonders gut sehen und sich gerne den vorsichtigen Zebras anschließen. Beide kann man eigentlich nicht verfehlen, vor allem bei den großen Wanderungen in der Masai Mara / Serengeti oder den Liuwa Plains in Zambia, wenn man zur richtigen Zeit dort ist.

Hippo

Im Wasser (echt jetzt?) weder optisch, noch akustisch zu übersehen. Mit dem Kanu keinesfalls in die Herde fahren, das kann lebensbedrohlich werden. Zwischen Sonnenuntergang und 22 Uhr kommen sie aus den Flüssen und Tümpeln, um zu grasen. Hippopfade erkennt man einerseits an den Dunghaufen (Orientierung zum Zurückgehen), als auch daran, dass sie eine dunkle Fläche in der Mitte haben, weil Nilpferde den Hinterfuß in die Spur des Vorderfußes setzen und nicht in eine Linie. Tendenziell benutzen sie jede Nacht den gleichen Pfad, es empfiehlt sich sehr, sein Zelt nicht auf einem solchen Pfad aufzubauen. Je nach Wetter haben wir Hippos auch schon bis 9 Uhr im Freien gesehen, sie können sehr schnell und aggressiv werden! Wir haben schon live erlebt, wie ein Hippo einen Leoparden verscheucht hat!

Krokodil

Auch nicht zu übersehen. An Land sowieso nicht, meist beim Aufwärmen auf Sandbänken. Im Wasser oft nur zu sehen, wenn der ganze Körper herausragt. Ein Baumstamm, der gegen die Strömung treibt, ist in der Regel kein Baumstamm! An Land eigentlich nicht gefährlich, außer man kommt einem Nest zu nahe und Mama Krok ist gerade am Wachposten. Grundsätzlich gilt, zur Uferlinie eines afrikanischen Gewässers, 2-3 Meter Abstand zu halten, denn die Panzerechsen können im Wasser sehr schnell beschleunigen.

Löwe

Keine Safari ohne sie, den König der Tiere will eigentlich jeder sehen. Ist meist auch nicht allzu schwer. In der Nacht deutet das Brüllen Richtung und Entfernung eines Rudels an, am Tag liegen sie nach der Jagd meist faul (also energieeffizient) irgendwo am Rande der Savanne auf einem Hügel unter einem schattigen Baum. Diese Ruheplätze sind nicht selten nahe der Piste, denn Löwen benutzen gerne die weichen Fahrspuren, das schont die Tatzen im Vergleich zur Dornbusch-Savanne.
Wenn Antilopen in großer Zahl in eine Richtung sichern und Warnrufe ausstoßen, vielleicht sogar weit springend in eine Richtung flüchten, ist das oft ein Zeichen für die Anwesenheit von Raubtieren. Kreisende Geier sind ein Zeichen für einen frischen Riss.
Im Auto bedeuten Löwen keine Gefahr (auch wenn es in Botswana schon zu Attacken auf Autoreifen gekommen ist!), zu Fuß sind wir ihnen schon auf 200 Meter nahe gekommen. Da heißt es dann Ruhe bewahren und nicht weglaufen. Löwen sind wie Hauskatzen, nur größer: Wenn der Ball ruhig vor der Katze liegt, ist sie auch ruhig. Wenn man ihn wegrollt, springt sie nach.
Kommen Löwen ins Camp, empfiehlt sich dringend das Aufsuchen des Zeltes bzw. Autos. Zeltwände (selbst Moskitonetze) werden als Wand akzeptiert, das haben wir schon (unfreiwillig) ausprobiert!

Leopard

Für uns immer wieder ein Highlight. Die gefleckten Schleichjäger sind vor allem nachtaktiv, bei einem Night Drive hat man gute Chancen, sie sogar auf der Pirsch zu beobachten. Am Tag ist es schwieriger und man braucht schon eine Portion Glück. Natürlich ist der gemütlich dösende Leopard am Baum der Klassiker, öfter finden wir die Katze jedoch am Boden, häufig entlang von Flüssen mit einem ordentlichen Bestand an hohen Bäumen.
Leoparden greifen Menschen in der Regel nicht an, außer man versucht, Ihnen zu nah zu kommen oder sie sogar in die Enge zu treiben. Dann könnte es wehtun.

Gepard

Die schnellste aller Raubkatzen braucht weite Flächen, um auf Tempo zu kommen. Daher findet man sie am besten in den großen Ebenen, oft unter Büschen, manchmal aber auch auf kleinen Hügeln, von denen sie Ausschau halten. Geparde greifen Menschen nicht an und gehen uns eher aus dem Weg.

Hyäne

Das Tier mit dem stärksten Kiefer findet man oft in Gruppen überall dort, wo es Raubkatzen gibt, denn Hyänen jagen nicht gerne selbst, sondern fressen Aas. Man hört sie gut (ein lachendes Jaulen), und ihr weißer Kot (vom Kalk der gefressenen Knochen) ist auch leicht von den Hinterlassenschaften aller anderer Tiere zu unterscheiden.
Hyänen kommen schon mal auch ins Camp auf der Suche nach Überresten der Grillerei. Eine allein ist dabei noch kein Problem und kann verscheucht werden, kommt die ganze Gruppe, sollte man ins Zelt, Angriffe auf Menschen sind vor allem in Botswana (Moremi) dokumentiert. Wir haben schon selbst erlebt, dass Kühlboxen zerbissen und hunderte Meter weit in den Busch geschleppt wurden.
Keinesfalls in der Nacht Fleischreste, Wasserflaschen, Schuhe etc. im Freien lassen, all das riecht für die Hyäne einfach zu verlockend!

Serval

Ganz schwer zu finden. Wir haben ihn bisher am besten entlang von kleinen Gräben, die von relativ dichtem Gras gesäumt waren, gefunden. Das liegt wohl daran, dass ihre Beute kleiner ist (Mäuse, Hasen etc.) und ein Serval mit den großen Ohren ausgezeichnet hört und die Beute dann mit einem Riesensatz gezielt anspringt.

Caracal

Wird auf Deutsch auch als „Wüstenluchs“ bezeichnet, schaut auch aus wie ein großer Luchs. Ist somit eher in sehr trockenen Gebieten heimisch, aber nur mit viel Glück zu finden. Er kann enorm hoch springen, wir haben einmal einen beobachtet, der Perlhühner aufgescheucht und eines dann in etwa 4 Meter Höhe gerissen hat.

Wildhunde

Das am meisten gefährdete Raubtier Afrikas ist immer in größeren Gruppen unterwegs. Wildhunde sind Hetzjäger, die bestens organisiert oft mehrere Kilometer neben einer Impala-Herde hertrotten und Unordnung stiften, um sich dann eine Beutetier auszusuchen. Sie haben sehr große Reviere, also braucht man auch für Wild Dogs (oder „Painted Dogs“) viel Glück. Haben sie jedoch Junge, wird sich zumindest ein Teil des Packs mit den Jungen immer in der Nähe des Baus aufhalten und die jagenden Tiere bringen dann Futter zurück zum Bau. Wenn man sie einmal gefunden hat, werden sie dann auch am nächsten Tag nicht weit sein!

Elefant

Wird man schwer übersehen können! Mit ein paar Ausnahmen sind Elefanten meistens im Buschland zu Hause, das sie 19 Stunden täglich fressend durchstreifen. Sie knacken dabei Büsche und Bäume, um Rinde, Äste, Samen und Früchte zu futtern. Gemeinsam mit frischem Dung sind geknickte Bäume untrügliche Anzeichen für die Anwesenheit der grauen Riesen. Auch ihre riesigen Spuren sind kaum zu übersehen.
Elefanten sind bei den meisten Einheimischen verhasst, da sie nicht nur Felder zertrampeln und die Feldfrüchte fressen, sondern auch richtig gefährlich werden können. Je nach Gebiet sind sie unterschiedlich aggressiv, das hängt wohl hauptsächlich mit der Intensität der aktuellen und vergangen Bejagung zusammen. In Parks, in denen Elefanten lange gejagt wurden, reagieren sie panisch bis aggressiv auf Autos. Vor allem Kühe mit Jungen und Bullen in der Musth sind zu beachten und starten häufig Scheinangriffe, um Fahrzeug und Besatzung einzuschüchtern. Laut trötend, wild mit dem Kopf und Rüssel schlenkernd und mit abgespreizten Ohren rasen sie ein paar Schritte auf das Auto zu, um dann prustend abzudrehen. Obwohl das kein echter Angriff ist, empfiehlt es sich, ganz langsam ein paar Meter zurückzusetzen, um Demut zu zeigen und den Tieren Freiraum zu geben. Echte Angriffe erfolgen ohne großes Getöse, der Elefant ist dann sehr ruhig und hält den Rüssel steif zum Boden, bevor er losstartet. Dann hilft nur mehr Vollgas, um den Totalschaden zu vermeiden. Wir selbst hatten schon zweimal Dickhäuter bis 40 km/h im Windschatten und kennen Leute, deren Auto von einem wütenden Dickhäuter zerstört wurde. Auch uns wurde schon ein Stoßzahn auf die Motorhaube gedrückt, der Elefant wollte aber wohl nur spielen (oder den maximalen Federweg an der Vorderachse testen).
Zu Fuß sollte man Elefanten möglichst gar nicht begegnen. Wenn doch, dann kleinmachen und langsam ein paar Schritte zurückgehen, die grauen Riesen achten sensibel auf unsere Körpersprache. Wenn sie am Tag ins Camp kommen, einfach Platz gaben. Sollte man sie in der Nacht im Camp nicht bemerken, geben sie mit einem eindringlichen Grollen Bescheid, dass sie hier sind und keine Gesellschaft wünschen. Tipp: keine Panik, aber Grollen besser respektieren.

Büffel

Man findet sie meistens in großen Herden, die in Massen ans Wasser (oft Flüsse) kommen und sich dann wieder in den Busch verziehen. Die Losung ist unverwechselbar (Rind / „klassische“ schwarze Haufen).
Wir haben sehr großen Respekt vor Büffeln, denn sie sind durchaus aggressiv und auch unberechenbar, denn sie geben vor einem Angriff keinerlei körpersprachliche Signale. Daher auch im Auto nicht zu nahe kommen. Ich lasse sogar gerne den ersten Gang drinnen, um im Notfall Meter zu machen!

Nashorn

Gar nicht so selten, wie man denkt. Einige Parks – wie Hluhluwe in Südafrika oder die privaten Parks am Waterberg in Namibia – sind sogar spezialisiert auf Nashörner und bewachen sie rund um die Uhr. Andere wie das Khama Rhino Sanctuary in Botswana bieten sogar Wanderungen zu den Tieren an, denen man dann bis auf 10 Meter nahe kommen kann. „Wild“ kann man sie am besten in der Nacht am Wasserloch in Etosha beobachten, unter Tags sind sie eher in dichtem Busch und daher kaum zu entdecken. Breitmäuler findet man eher im lockeren Busch und auf offenen Flächen (sind Graser), die tendenziell aggressiveren Spitzmäuler eher im Busch (zupfen mit ihrem spitzen Maul Blätter).

Giraffe

Wenn man sie übersieht, sollte man gleich einen Termin beim Augenarzt ausmachen. Sie sind meistens in Gruppen im lockeren Busch mit Baumbestand anzutreffen (aber auch auf den großen Plains) und nagen ganz oben oder im mittleren Stockwerk an Bäumen. 

Cookie-Einstellungen
Auf dieser Website werden Cookie verwendet. Diese werden für den Betrieb der Website benötigt oder helfen uns dabei, die Website zu verbessern.
Alle Cookies zulassen
Auswahl speichern
Individuelle Einstellungen
Individuelle Einstellungen
Dies ist eine Übersicht aller Cookies, die auf der Website verwendet werden. Sie haben die Möglichkeit, individuelle Cookie-Einstellungen vorzunehmen. Geben Sie einzelnen Cookies oder ganzen Gruppen Ihre Einwilligung. Essentielle Cookies lassen sich nicht deaktivieren.
Speichern
Abbrechen
Essenziell (1)
Essenzielle Cookies werden für die grundlegende Funktionalität der Website benötigt.
Cookies anzeigen