Was für ein Empfang! Wir kommen nach angenehmem Flug am Flughafen Windhoek an, der rote Teppich wird ausgerollt und das militärische Empfangskomitee nimmt geordnet Aufstellung! Ok – kann sein, dass das alles für den namibischen Präsidenten gedacht war, der auch auf der Maschine war…..? Trotzdem fühlen wir uns von Anfang an wieder wohl in Afrika – nur mit Handgepäck geht es weiter auf die Onjala Lodge, wo unsere Luna für die nächsten 1 ½ Jahre ihre Homebase haben wird. Wir nehmen Luna sofort begeistert in Empfang und beginnen mit den letzten Vorbereitungsarbeiten am Auto – vor allem das Anbringen der Folien erweist sich als durchaus zeitintensiv, da man sehr genau und langsam arbeiten muss. Die Weltkarte und sie Windrose sind erst zwei Tage vor unserer Abreise endlich angekommen, geben Luna aber den letzten Schliff!
Die restliche Zeit auf der Lodge genießen wir am Pool oder im Bungalow und bremsen uns langsam vom europäischen Tempo auf das afrikanische herunter.
Einen vollen Tag „gönnen“ wir uns danach in Windhoek für alle Erledigungen: Der Großeinkauf beim Spar für die ersten zehn Tage dauert knappe 90 Minuten, doch wir finden fast alles – die gleichen Marken wie zu Hause in großer Auswahl! Im MTC-Shop neben der Mall besorge ich uns einen Hotspot und eine lokale SIM-Karte, damit wir flexibler online gehen können und Luna zwischendrin auch mal zum Office auf Rädern werden kann. Und schließlich schaffen wir es noch zu Bushwhackers – Bottle Store, Fleisch, Feuerholz und Camping-Artikel gleich nebeneinander.
Voll bepackt geht es dann endlich raus aus der Stadt, auf der bestens ausgebauten A1 Richtung Norden, wo wir drei Tage im Waterberg-Nationalpark stehen wollen. Der Waterberg ist eine Sandsteinformation, die sich mit 1600 Metern Höhe rund 200 Meter über die weite Landschaft erstreckt. Er entstand aus Ablagerungen am Grund eines Sees, der im Kambrium fast ganz Südwest-Afrika bedeckte, nach tektonischen Hebungen widerstand der Tafelberg den Kräften der Erosion.
Wir waren auf unseren früheren Reisen noch nie hier, wollen uns aber auch genügend Zeit lassen, um zu dritt in den Busch-Rhythmus zu kommen. Luna wird noch einmal gründlich geputzt, wir stellen gefühlt noch einmal alles auf den Kopf, um die wichtigsten Dinge am besten Platz griffbereit zu haben, wenn wir sie brauchen – das gilt für die gesamte Technik genauso wie für unser Gewand, die Nahrungsmittel und Banalitäten wie Geschirrspül- oder Toilettsachen. Nach den ersten drei Nächten sind wir gefühlt auf einem 90%-Level, der Rest wird sich in den nächsten Tagen einspielen. Und die Frage „Wo ist….?“ wird nicht mehr die meistgestellte Frage sein.
Der Waterberg-Nationalpark selbst ist ein netter erster Park, wird genießen den Ausblick vom Camp auf den schroffen Tafelberg, klettern einmal hinauf, um den herrlichen Ausblick ins Tiefland zu genießen und fahren mit dem angebotenen Gamedrive mit, da man allein nicht mehr aufs Plateau fahren darf. Erste Antilopen und ein paar Klippspringer sind die magere Ausbeute, da der Busch mangels Elefanten sehr dicht ist. Unser Guide füllt die Lücke mit Erklärungen über Termiten, die zu unserer großen Freude von einem deutschen Touristen eifrigst hinterfragt werden – genau dann, wenn wir eigentlich weiterfahren wollten zu den hier so stark geschützten Nashörnern (Breit- und Spitzmaul) – leises Stöhnen und Grunzen der anderen Gäste war zu vernehmen. Aber wer will schon Nashörner, wenn es Termiten gibt! Beide zeigten sich schlussendlich leider nicht – Termiten sind sowieso eher schwer erkennbar vom Gamedriver aus und Nashörner leben wohl auch mehr in den privaten Farmen in der Ebene und nicht am Plateau. An einer künstlichen Salzlecke dann aber immerhin die ersten Büffel und Giraffen, sodass ein wenig Safari-Feeling aufkommt. Aber da haben wir sehr bald schon viel mehr vor der Kamera!
Wir sind aufgefüllt für die kommenden Tage, (fast) alles ist im Auto am richtigen Platz und wir kommen langsam, aber doch in den Busch-Rhythmus. Jetzt kann es so richtig losgehen!
3 Responses
Weiterhin so viele positive Erlebnisse u. Eindrücke, die Snowcards warten allerdings schon in Tirol, lg W&R
Toller Start!
Das klingt doch nach einem guten Start.